Goldammer

Emberiza citrinella


 

Die Goldammer ist von Spanien bis zum Nordkap, Sibirien und Asien hinein beheimatet. Der Charaktervogel strukturreicher Kulturlandschaften ist in Europa die häufigste Ammerart und mit etwa 1,1 - 1,65 Mill. Brutpaaren in Deutschland weit verbreitet. Inzwischen hat jedoch die Goldammer in manchen Regionen, wie in Norddeutschland, erhebliche Rückgänge in den Beständen zu verzeichnen und wird auf der Vorwarnliste der Brutvögel Deutschlands geführt.

 

Der sperlingsgroße Kulturfolger bewohnt offene abwechslungsreiche Feldflure, die ihm ausreichend Rand- und Saumbiotope mit Büschen und Hecken bieten. Auch in Ortsrandnähe und Bauerngärten, an Waldrändern und Lichtungen ist er zu finden.

 

Die Männchen tragen während der Brutzeit ein gelbes Prachtkleid mit einem leuchtend gelb befiederten Kopf und wenigen bräunlichen Streifen, eine gelbe Unterseite mit rötlichbraunem Brustband und einen zimtbraunen Bürzel. Die Weibchen sind schlichter gefärbt mit leicht gelber Kopfpartie.

 

Die Goldammer ist meist ein Standvogel, verbleibt in Deutschlaund und zieht den Winter über Nahrung suchend in Trupps umher. Daher hat sie den Beinamen "Winterlerche" erhalten. Nur bei extremen Kälteeinbrüchen weicht der Kurzstreckenzieher nach Südwesteuropa aus.

 

Schon Ende Februar verlassen die Goldammern ihre Trupps, um ein Revier zu besetzen. Meist von erhöhter Singwarte aus lässt nun das Männchen seinen unverwechselbaren Gesang ertönen. Ende März bis Anfang April findet die Halnbalz statt. Das Nest baut allein das Weibchen am Boden unter Gras- und Krautvegetation oder bodennah in Büschen. Ab Anfang April bebrütet das Weibchen 2-6 Eier mit einer Dauer von 11 - 14 Tagen. Währenddessen wird es vom Männchen gefüttert. Die Nestlinge werden nach 9 - 14 Tagen flügge. In der Regel finden 2 - 3 Jahresbruten statt.

 

Die Goldammer ernährt sich größtenteils von Samen, sowie auch Insekten und Spinnen. Im Winter besteht die Nahrung hauptsächlich aus Getreidekörnern.

 

Gefährdet ist die Goldammer durch die intensive landwirtschftliche Nutzung, die als Folge ein Mangel an Brutplätzen und  Singwarten, sowie Nahrungsverknappung zur Folge hat. Durch den Einsatz von Pestiziden kann es neben der Verknappung von Nahrung auch zur direkten Vergiftung kommen. Zu Verlusten von Gelegen kommt es häufig durch Mäharbeiten im Bereich von Hecken.

 

In Mittelgebirgsräumen sind die Bestände weitgehend stabil, insbesondere im Bereich von Hecken in Kombination mit Grünland ist die Art noch anzutreffen, doch in intensiv ackerbaulich genutzten Gebieten, wie im Oberrheingraben, finden sich in weiträumigen Heckenstrukturen keine Goldammervorkommen mehr. In warmen, trocknen, meist weinbaulich genutzten Gebieten, wie an der Bergstraße, bekommt sie neuerdings Konkurrenz mit der Zaunammer.