Mauersegler

Apus apus


 

Das Verbreitungsgebiet des Mauerseglers erstreckt sich von Nordafrika über Europa bis in Teile Asiens. Seine nördlichste Verbreitungsgrenze liegt in Skandinavien. Der ursprüngliche Bewohner von Felslandschaften und lichter höhlenreicher Laubwälder ist heute ein ausgesprochener Kulturfolger und in Europa flächendeckend verbreitet.

 

Mauersegler haben eine Flügelspannweite von etwa 40cm und sind damit etwas größer als Schwalben. Sie besitzen eine grauweiße Kehle und bräunlich-schwarzes Gefieder.

 

Ende April bis Mitte Mai treffen die Langstreckenzieher bei uns ein, um nach der Brutzeit und Aufzucht der Jungvögel meist schon Ende Juli bis Anfang August wieder in ihre Überwinterungsgebiete in Zentral- und Südafrika aufzubrechen.

 

Fels- und Baumhöhlen nutzt der Mauersegler nur noch selten als Brutplatz, heutzutage findet man die Nester des Kulturfolgers überwiegend in Hohlräumen an mehrgeschossigen Gebäuden wie Kirchen, Wohnhäuser, Fabriken, Bahnhöfe und Türme. Diesen Brutorten und ihrem Partner bleiben die Segler meist ein Leben lang treu.

 

Die hauptsächlich horizontalen Bruträume befinden sich unter Dachziegeln, Regenrinnen, Traufen, in Jalousiekästen oder Mauerlöchern mit einer nur kleinen Einflugöffnung. Hier baut das Brutpaar gemeinsam ein flaches Nest oder bessert das vorjährige mit Halmen, Blättern, Haaren, Federn und sonstigen leichten Materialien, die es in der Luft aufsammelt und mit Speichel verklebt, aus.

 

Mauersegler legen meist zwei bis drei weiße, elliptische Eier. Die Brut dauert zwischen 18 und 22 Tage. Die Nestlingsdauer beträgt 37-56 Tage währenddessen die Jungen mit Nahrung aus dem Kehlsack beider Altvögel in Form von Futterbällchen versorgt werden. Mauersegler jagen oft in kleinen Trupps, bisweilen auch gemeinsam mit Schwalben, nach Spinnentieren und Insekten wie Schwebfliegen, Mücken, Käfer und fliegende Ameisenstadien. Je nach Wetterlage und Nahrungsangebot fliegen sie dabei mit rasanten Flugmanövern knapp über dem Boden oder lassen sich mit der Thermik in große Höhen treiben. Die Wasseraufnahme findet  im Gleitflug direkt von der Wasseroberfläche statt.

 

Herrscht während Schlechtwetterphasen Nahrungsknappheit, weicht der Mauersegler bis zu mehrere hundert Kilometer in wärmere Gebiete aus. Die zurückgelassenen Jungen sind in der Lage 1-2 Wochen ohne Nahrung auszukommen, indem sie ihre Körpertemperatur absenken und dadurch in eine energiesparende Starre verfallen. Durch dieses Phänomen der "Wetterfluchten", das sowohl beim Mauersegler als auch beim Alpensegler vorkommt, kann sich die Entwicklung der Jungvögel um bis zu zwei Wochen verlängern.

 

Bereits vor dem Flügge werden der Jungen verlassen die Altvögel die Brutgebiete, die Jungen fliegen dann voll entwickelt aufgrund ausbleibender Fütterungen aus den Nestern und folgen den Eltern in die Winterlebensräume. Meist im Folgejahr verpaaren sich die Segler, inspizieren potentielle Brutplätze und suchen sich für das darauffolgende Jahr einen Brutplatz aus. So können Neuansiedlungen von Einzelbrutpaaren an neuen Gebäuden oder Zusammenschlüsse von mehreren bis weit über 100 Brutpaaren an traditionell genutzten Brutgebäuden erfolgen.

 

In Perioden sommerlicher Hitze, kann es in den engen Mauerseglerquartieren zu extremen Temperaturanstiegen kommen, sodass sich die Jungvögel vor Überhitzung aus dem Nest stürzen. Aufgefunden Jungvögel benötigen dringend fachmännische Hilfe.

 

Weitere Info's zu Mauerseglerfunden finden Sie hier:

 

https://www.mauersegler.com/found/