Natur- und Umweltschutz

 

 


 

 

Naturschutz allgemein

 

Einige der wichtigsten Ziele von MUNA e.V. ist die politische Einmischung zur Ausgestaltung von Rahmenbedingungen und Zieldefinitionen im klassischen und allgemeinen Natur- und Umweltschutz.

 

Hierzu zählen die Förderung und Etablierung von Artenschutzmaßnahmen im Rahmen der Eingriffsreglung von Planverfahren, sowie die Erarbeitung von Normen und Richtlinien im Rahmen von Gebäudesanierungen und Neubauten in Bezug auf gebäudebewohnende Arten, also der Artenvielfalt im Siedlungsbereich. Weiterhin gesetzliche Regelungen zum Natur- und Artenschutz im Rahmen der Naturschutzgesetzgebung, Bauleitplanung, Natura 2000-Gebietsmanagement und Berichtspflichten zu den europarechtlich geschützten Arten. 

 

MUNA e.V. kauft naturschutzfachlich wertvolle Flächen und pflegt diese selbst. Wir führen zahlreiche spezielle artenschutzfachlichen Maßnahmen, wie Bau- und Sanierung von Trockenmauern, Anlage von Teichen, Entbuschung ehemaliger Magerrasen, Pflege von Streuobst, Pflanzung und Pflege von Hecken und Säumen, Nistkastenprojekte und Installation von Brutplattformen für den Schwarzstorch durch. 

 

Gezielte Artenschutzprojekte dienen auch dem Erhalt und der Förderung einzelner bedrohter Arten, z.B. dem Schutz und der Wiederansiedlung regional bedrohter Arten, wie dem Steinkauz, dem Kammmolch, verschiedenen Fledermausarten, der Mauereidechse, um nur einige Beispiele zu nennen.

 

Unser Verein beteiligt sich in der öffentlichen Ausarbeitung von Stellungnahmen zu Pflegeplänen für Naturschutzgebiete, FFH- und Vogelschutzgebiete, Stellungnahmen zu Bebauungsplänen und vielem mehr.

 

Um unserer Arbeit mehr Gewicht zu verleihen, sind wir auf Ihre Spenden und auf Fördergelder angewiesen.    

 

 

Naturschutz – Artenvielfalt und Unabhängigkeit bewahren

 

In zahlreichen Fällen sind private Institutionen, aber auch öffentliche Einrichtungen bei Forschungsprojekten zur Etablierung von Standards im Bereich Umwelt- und Naturschutz sowie bei der Erarbeitung von Maßnahmenkonzepten vielen Zielkonflikten unterworfen. Selbst bei größeren Naturschutzorganisationen sind politische Vernetzungen und Abhängigkeiten häufig so tief verankert, dass sie nicht mehr frei und unabhängig für ihre Ziele eintreten können. Auch akzeptieren diese mittlerweile einen stetigen weiteren Schwund der heimischen Artenvielfalt und somit einer lebenswerten und gesunden Umwelt.

 

MUNA e.V. versteht sich als unabhängige Institution, die durch Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben Rahmenbedingungen und Leitlinien frei von äußeren Zwängen erarbeiten kann. Im Vordergrund steht die Etablierung von Leitlinien und Maßnahmenkonzepten, die im Rahmen von Bauprojekten, der Nutzung neuer Technologien, der Stadtentwicklung und bei Artenhilfsmaßnahmen wichtig sind. Siehe hierzu unseren Vorschlag für DIN-Baunormen zum Erhalt bzw. der Neuschaffung von Fledermauslebensstätten an Gebäuden oder der artenschutzfachlich nachhaltigen Nutzung regenerativer Energien, siehe Veröffentlichungen.

 

Ziel solcher Untersuchungskonzeptionen ist die Erarbeitung von wissenschaftlichen Standards und Leitfäden zur Handreichung für Politik, Genehmigungsbehörden sowie für Umweltorganisationen.

 

Weiterhin helfen wir mit, Wissenslücken bei speziellen Fragestellungen zu schließen, die das Verständnis artökologischer Wirkprozesse bei bedrohten Arten  betreffen und somit zu deren Erhaltung beizutragen.

 

Eines unserer Projekte, die auf Vergleichsflächen in Baden-Württemberg und Hessen durchgeführt werden, ist das bioakustische Monitoring von Fledermausarten in unterschiedlichen Lebensräumen.

 

Verglichen wird unser unabhängiges Monitoring mit den Untersuchungen anderer Institutionen oder Gutachterbüros, die im Rahmen von Eingriffen faunistische Gutachten sowie spezielle Artenschutzgutachten erstellen. Überdeutlich wird die regelmäßig festgestellte Diskrepanz im Bereich der Gutachten im Rahmen von Eingriffsplanungen, wie z.B. von Windenergievorhaben. Hier zeigten unsere Untersuchungen regelmäßig deutlich höhere Fledermausaktivitäten (12fach höhere Werte) als die Erhebungen der von Investoren oder von Städten und Gemeinden beauftragten Büros. Auch die Anzahl betroffener und relevanter Vogelarten und deren Siedlungsdichte war signifikant höher als in den Darstellungen der Parteigutachter. 

 

Als Ergebnis sollen nicht nur die Unterschiede aufgezeigt werden, sondern Leitlinien für Methodenstandards, aber auch effiziente Ausgleichsmaßnahmen erarbeitet werden. Diese sind dann regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

 

Auch für diese Vorhaben benötigen wir eine regelmäßige finanzielle Unterstützung die wir über Sponsoren, Spenden und Mitgliedsbeiträge einwerben.

 

 

Für die Pflege unserer Flächen nutzen wir verschiedene Schafrassen und Pferde. Wir achten auf einen restriktiven Einsatz von Antiparasitika, um die sich im Dung der Tiere entwickelnde Insektenbiomasse und Artenzusammensetzung zu erhalten. So entwickeln sich im Dung von Weidetieren pro Tier über das Jahr verteilt tausende und bis zu mehreren Millionen Insekten, die zur Mineralisierung des Dungs beitragen. Ganzjährig finden sich bei der Freilandhaltung von Pferden und Schafen aktive Insektenarten im Dung, die Vögeln und Fledermäusen zur Verfügung stehen. Studien zeigen, dass im Dung eines Weidetieres (Großvieh) über 100kg Insekten leben, dies jedoch nur, wenn pharmazeutische Produkte unter bestimmten Voraussetzungen eingesetzt werden. So erhalten unsere Tiere nur derartige Produkte, falls unbedingt erforderlich. Ist dies unvermeidbar, so werden die Tiere für mehrere Tage eingestallt und der Dung entsorgt, so dass die Flächen nicht mit diesen Bioziden belastet werden und die Nichtzielorganismen geschädigt werden können.

 

Naturschutz – Biotoppflege

 

MUNA e.V. führt mit seinem Mitarbeiterteam und externen Landschaftspflegebüros Biotoppflegemaßnahmen und Artenhilfsmaßnahmen durch. Als Grundlage dienen die vor Ort auf die einzelnen Lebensraumtypen, Biotope und Zielarten erarbeiteten Konzepte.

 

Unsere Institution unterhält auch eine kleine Schafherde zur Pflege mehrerer Schutzgebiete (Natura 2000-Flächen) und wertvoller Biotope, die sich der wirtschaftlichen Landschaftspflege aufgrund ihrer Kleinflächigkeit verschließen.

 

Insbesondere kleinflächige, aber häufig sehr wertvolle Biotope benötigen eine intensive Pflege und es bedarf eine gute Fachkenntnis, um ein langfristiges Überleben der Artenvielfalt und deren Populationen in diesen Flächen zu gewährleisten. Durch ein regelmäßiges Monitoring müssen in diesen Gebieten äußere Störeinflüsse frühzeitig erkannt werden, um größere Schäden zu vermeiden. Die staatlichen Monitoringprogramme, z.B. in FFH-Gebieten, reichen i.d.R. nicht aus, die tatsächlichen Wirkeffekte auf Lebensraumtypen oder die Artenzusammensetzung und deren Populationen aufzuzeigen. Häufig können die mit dem Monitoring beauftragten Büros nicht die Realität und die Schadenszusammenhänge frei aufzeigen, so dass die zahlreichen Schutzgebiete ständig an Wert verlieren.

 

Hier führen wir unabhängige Untersuchungen durch und zeigen ökologische Zusammenhänge und negative Wirkeffekte auf. Störeinflüsse werden meist durch mangelhafte Pflege, durch Planvorhaben oder Bewirtschaftungsformen (z.B. in Wäldern durch die Forstwirtschaft) sowie Freizeitdruck ausgelöst.

 

 

 

 

 

Naturschutz – Streuobstwiesen

 

Streuobstwiesen stellen eine der ältesten kulturell geprägten Lebensräume dar. Noch im 19. Jahrhundert gab es mehrere tausend Obstsorten, wohingegen heute von den sog. „Alten Sorten“  ca. 1.200 Apfel-, 1.000 Birnen-, 250 Kirschen- und 320 Zwetschgensorten auf Streuobstwiesen wachsen.

 

Neben dieser Vielfalt an gesunden Früchten bietet die Streuobstwiese zahlreichen geschützten Tier- und Pflanzenarten perfekte Standort- und Lebensbedingungen. Sie ist durch Strukturreichtum und Kleinlebensräume gekennzeichnet und gilt mit 5.000-6.000 Arten als artenreichster Lebensraum in Mitteleuropa.

 

In den alten Baumbeständen bieten Höhlen Nistmöglichkeiten für zahlreiche Vögel wie den Gartenrotschwanz, Wendehals, Kleiber, Grünspecht und Steinkauz. Schmetterlinge, Wildbienen und eine Vielzahl an Insekten finden hier optimale Lebensbedingungen. In den knorrigen Gehölzen finden  Fledermäuse und der Siebenschläfer, in manchen Regionen auch der Gartenschläfer, ein Quartier, Totholzhaufen bieten Reptilien Unterschlupf.

 

Auf Streuobstwiesen finden sich unzählige Wildpflanzen wie z.B. das Wiesenlabkraut, Wiesenstorchschnabel und oft auch zahlreiche Orchideenarten.

 

Für die Biodiversität haben Streuobstwiesen eine herausragende Bedeutung und sind nach Bundesnaturschutzgesetz geschützte Biotope.

 

Dennoch wurden und werden durch die Intensivierung der Landwirtschaft, Straßenbau, Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten in den letzten Jahrzehnten die Bestände dramatisch dezimiert.

 

Wir legen Obstwiesen neu an, pflanzen Bäume in überalterten Beständen nach und pflegen alte artenreiche Bestände. Begleitend finden Erhebungen zum Arteninventar dieser alten Obstwiesen auf ausgewählte Zeigerarten wie Vögel und Fledermäuse statt.

 

 

 

Naturschutz – FFH-Gebiet Schlossberg

 

An den steilen Hängen unterhalb der Starkenburg in Heppenheim an der Bergstraße pflegen wir durch Mahd per Hand und die Beweidung mit einer Schafherde, den immer seltener werdenden Biotoptyp Trockenrasen.

 

Auf unseren Flächen existiert das wohl größte Vorkommen der Gottesanbeterin in Hessen. Auch die wärmeliebenden und seltenen Arten wie die Schlingnatter, die Mauereidechse und die Zaunammer (eines von zwei Brutvorkommen in Hessen) fühlen sich hier wohl.

 

Nach der Rodung eines aufgegebenen Weinbergs und jahrelanger extensiver Pflege erschien auch wieder die Bocksriemenzunge und Bienen-Ragwurz, zwei seltene Orchideenarten. Die Bestände der Bocksriemenzunge umfassen in manchen Jahren fast 200 Exemplare. 

 

 

 

 

Naturschutz – FFH-Gebiet Hinterer Bruch

 

Das FFH-Gebiet Hinterer Bruch in Heppenheim beinhaltet eine große Schilffläche, die mit Teichen und Flachwasserbereichen durchsetzt ist, die vielen Vogelarten, darunter auch dem Eisvogel und dem seltenen Blaukehlchen einen hervorragenden Lebensraum bietet.

 

Die vielfältig angelegten Teiche und der das Gebiet umgebende Bruchwald stellen für den streng geschützten Kammmolch, nach FFH-Richtlinie eine Anhang II und IV Art, optimale Sommer- und Winterhabitate dar. Der Weidenbestand des Bruchwaldes beherbergt mehrere Specht- und Fledermausarten.

 

Die Sandrasenfläche des Hinteren Bruchs ist Heimat der nach der Roten Liste gefährdeten Blauflügeligen Ödlandheuschrecke. Seit 2014 wird diese Fläche jährlich mit Hilfe von Arbeitspferden abschnittsweise gepflügt. Diese Maßnahme wurde erforderlich, um den starken Bewuchs der naturschutzfachlich wertvollen Fläche mit Landreitgras einzudämmen, und zeigt nun nach mehrjähriger Durchführung gute Erfolge.

 

Wie auch die Flächen am Schlossberg, wird ein Großteil dieses FFH-Gebietes von unseren Schafen beweidet und zusätzlich eine Mahd per Hand durchgeführt.

 

 

 

 

 

Naturschutz – Artenschwund und naturnahe Gärten

 

Häufig werden wir gefragt, warum es immer weniger Vögel in unseren Gärten gibt.

 

Den meisten Menschen fällt glücklicherweise der schleichende Artenschwund in unserer Umwelt auf. Doch ist das Verständnis der Zusammenhänge nicht immer sofort erkennbar und leicht nachzuvollziehen. So bedarf es langjähriger Beobachtungen, um die Zusammenhänge auch tatsächlich zu erkennen, zu verstehen und Ideen zu entwickeln, wie dem Niedergang der Artenvielfalt auch zu unserem Schutz und einer gesunden und lebenswerten Umwelt begegnet werden kann.

 

Die bedeutendsten menschlichen Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten, die ein Überleben der meisten Arten gefährden und die zum Zusammenbruch ganzer Populationen führen, sind klar benennbar: unsere Fortbewegung, Ernährungsweise und unser Energiehunger.

 

Unser Konsumieren von Billiglebensmitteln vernichtet die Artenvielfalt nicht nur vor unserer Haustür, sondern weltweit. Die alljährlich durch die Landwirtschaft tonnenweise ausgebrachten Düngemittel, wie Stickstoff, Phosphat (uranhaltig) und zig Tonnen Pestizide, auf unseren Ackerböden hat eine bisher unbekannte Artenarmut nach sich gezogen. Früher zahlreich vorkommende Arten wie z.B. den Feldhamster brachte dies praktisch zum Aussterben. Auch das früher häufige Rebhuhn und die Feldlerche werden immer seltener.

 

Das Immunsystem, nicht nur von Tieren, ist derart geschwächt, dass viele unter zahlreichen Krankheiten und Symptomen leiden. Dies führt bis hin zum mittlerweile alljährlich auftretenden Massensterben unter Singvögeln und Amphibien durch Parasiten, Pilze, Viren und Bakterien. Auch dieses Phänomen ist bereits weltweit, insbesondere in industrialisierten Gegenden, zu beobachten. Bei uns Menschen führen der Genuss pestizidbelasteter Produkte und der Kontakt über die Luft oder Haut mit den auf den Äckern versprühten sog. Pflanzenschutzmitteln, wie Pilzmittel (Fungizide), Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) sowie Insektenmittel (Insektizide) zu Krankheiten, wie verschiedene Krebsarten, Morbus Parkinson und vermutlich M. Alzheimer. Auch bei zahlreichen weiteren Krankheiten, die mit einer Immunschwäche einhergehen, sowie bei Allergien, werden immer mehr Pestizide und andere hormonaktive Stoffe als Auslöser diskutiert.

Zogen sich im Winter zahlreiche Vögel zur Nahrungssuche aus Wald und Feld in die Ortschaften und konnten dann am Futterhäuschen beobachtet werden, so werden auch diese immer weniger. Neben der intensiven Landwirtschaft neigt auch der Forst und der neuerdings gestiegene Brennholzbedarf zur Ausräumung und Verheizung alter artenreicher Wälder. Schnellwachsende und meist fremdländische Baumarten wie Douglasie, Roteiche und Pappeln führen zur stetigen Verarmung in unseren Wäldern. Die kurzen sog. Umtriebszeiten lassen kaum genügend alte Waldbereiche ( nur 2% der deutschen Waldfläche weisen Altholzbestände auf) entstehen. Die sog. Wegesicherung, die es gesetzlich im Wald gar nicht gibt, führt zum Verlust wichtiger Höhlenbäume entlang von Waldwegen. In den meisten Wirtschaftswäldern sind zwischen 0-4 Höhlenbäune pro Hektar Waldfläche vorhanden, für eine artenreiche Vielfalt von Vögeln, Fledermäusen, Holz bewohnenden Käferarten bis hin zu den Höhlennutzern Eichhörnchen, Siebenschläfer und Hornissen bedarf es aber mindestens 10 Höhlenbäumen pro Hektar.

Bundesweit sind unsere Wälder von diesen nachhaltigen und artenreichen Zielen weit entfernt!

 

Unser Energiehunger und die fragwürdige Förderung von Biogas ( " Vermaisung " der Landschaft ), für die bestehende Wiesen umgebrochen oder Ackerbrachen abgeschafft werden, sowie die Nutzung von Windenergie an denen jedes Jahr hunderttausende von Vögeln und Fledermäusen verenden, sind verantwortlich für den Schwund der Artenvielfalt und den Zusammenbruch von Siedlungdichten der Tierarten in unserem Umfeld, vom Straßenverkehr mal ganz abgesehen.

 

 

Was kann jeder einzelne von uns tun, selbst wenn er nur einen kleinen Garten oder auch nur einen Balkon besitzt?

 

In vielen Gärten werden meist sterile Rabatten, Rollrasen und Thujahecken angepflanzt, in denen Vögel kaum noch Nahrung finden.

 

Sie können Abhilfe schaffen und durch folgende Maßnahmen ein ganzjähriges Nahrungsangebot vor ihrer Haustür für Insekten und Vögel bereitstellen.

 

 

Naturschutz - Der naturnahe Garten

 

Ein naturnaher Garten zeichnet sich durch einen möglichst großen Strukturreichtum mit der Verwendung von heimischen standortgerechten Sträuchern und Stauden, sowie Gräsern, Kräutern und einer artenreichen Wildblumenwiese aus. Dies macht den Garten in Verbindung mit Gestaltungselementen wie Trockenmauern und Teichen zu einem abwechslungsreichen Lebens-und Rückzugsraum für Insekten, Vögel, Fledermäuse, viele weitere Tierarten und zu einem Erholungs- und Erlebnisraum für den Menschen.

Heimische Sträucher haben gegenüber standortfremden Pflanzen wie z.B. Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer einen mehrfachen Nutzen für die Tierwelt. So stellen ihre Blätter Nahrung für viele Insektenarten und deren Larven dar, ihre Blüten bieten reichlich Nektar und eine Vielfalt an Beeren sorgt für ein reichliches Futterangebot, das bis in den Winter hinein als natürliche Nahrungsgrundlage dient. In den Hecken, empfehlenswert ist es hierbei auch Dornensträucher zu integrieren, finden Vögel Versteckmöglichkeiten und gute Bedingungen zum Nestbau vor und sind gleichzeitig vor Prädatoren wie Katzen, Marder und Greifvögel geschützt.

 

Liegendes Laub führt dem Boden Nährstoffe zu und dient als Unterschlupf für Kleintiere wie Spinnen, Asseln und Würmer, womit die Vorraussetzung für Vögel geschaffen wird lange Futter finden zu können. Gleichzeitig ist hiermit dem Igel geholfen, der sich gerne unter Laubhaufen und dichtem Gestrüpp versteckt und darin auch seine Jungen großzieht.

Heimische Wildpflanzen sind darauf spezialisiert in verschiedener Art und Weise ihren Bestäubern Nektar und Pollen anzubieten. Eine bunt gemischte Blumenwiese sorgt hierbei für reichlich Auswahl.

 

Lippenblütler wie der Wiesensalbei ziehen Schmetterlinge an, die dort mit ihrem langen Rüssel hervorragenden Zugang zum Nektar haben. Korbblütler wie die Schafgarbe sind Nahrungsquelle für vielerlei Insekten, Nachtkerzen halten Nahrung für nachtaktive Falter und Käfer bereit, die Wilde Möhre und sogar die unbeliebte Brennnessel dienen als Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen.

 

Voraussetzung für das Gedeihen einer Wildblumenwiese ist der vollständige Verzicht auf Dünger, da Wildblumen ausschließlich karge Böden lieben. Maximal zweimal pro Jahr sollte die Wiese gemäht werden. Hierfür bietet sich der Einsatz einer Sense an.

Anziehungspunkt für zahlreiche Insekten, Libellen, Wasserkäfer, Molche und Frösche ist der Gartenteich, der mit Flachwasserbereichen gestaltet als Bade- und Trinkgelegenheit für Vögel fungieren kann. Auch Fledermäuse nutzten bei ihren nächtlichen Jagdrunden um die Häuser Gartenteiche zur Wasseraufnahme. Ein Angebot von Trink- und Badeschalen mit täglich gewechseltem Wasser, jedoch vor Katzen geschützt, nehmen Vögel ebenfalls gerne an.

 

Trockenmauern können mannigfaltig gestaltet werden und sollten mit genügend Spalten, Ritzen und Nischen versehen sein, damit sich Eidechsen, Blindschleiche oder bei ausreichend hohen Mauern sogar Vögel wie Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz einnisten können.

 

Eine Auswahl geeigneter Gehölze, Stauden und Wildblumen ist folgend zusammengestellt:

 

 

 

 

Naturschutz – Windenergie

 

MUNA e.V. ist eine Organisation, die sich den aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen und deren Auswirkungen auf unsere Umwelt und der Integration naturschutzfachlicher und somit nachhaltiger Fragestellungen stellt. Wir zeigen Zielkonflikte auf und entwickeln Lösungen. Als Beispiel sei das Erneuerbare-Energien-Gesetz und deren z.T. erhebliche negative Auswirkung auf unsere Umwelt und die Artenvielfalt beschrieben. So ist in der öffentlichen Wahrnehmung noch relativ wenig bekannt, wie sich die Energiewende auch auf die Artenvielfalt und deren Populationen nicht nur im deutschen, sondern im gesamteuropäischen Raum auswirkt.

 

Eines unserer vordringlichen Projekte dient der Vermeidung von sog. Schlagopfern von Fledermäusen und Vögeln an Windkraftanlagen. Rotmilan und Mäusebussard sind nach der Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umwelt Brandenburg (Rotmilan 532, Mäusebussard 630, Stand Januar 2020) die häufigsten Schlagopfer an WEA.

 

Bilder: Siegfried Bonhagen und Norman Schmidtmeier, Emmerthal NRW

Die Untersuchung des toten Rotmilans ergab zahlreiche Frakturen und einen Leberriss durch Kollision mit einem Rotor der Windkraftanlage.

 

Allein an den aktuell 24.000 deutschen Windkraftanlagen (WEA) sterben durch direkte tödliche Folgen pro Jahr etwa 240.000 bis über 900.000 Fledermäuse durch Kollision mit den Rotoren und durch das sog. Barotrauma (Platzen von Blutgefäßen und der Lunge durch Druckunterschiede). In einigen Regionen hat dies bereits fatale Folgen für das Ökosystem, so brechen im nordeuropäischen und mitteleuropäischen Raum ganze Fledermausarten in ihrem Bestand ein. Dies betrifft insbesondere unsere größte heimische Fledermausart, den Großen Abendsegler, siehe Bild.

 

Aktuell wird im Rahmen verschiedener Forschungsvorhaben versucht zu ermitteln, wie stark die tatsächlichen Auswirkungen auf die Fledermausfauna sind. Ziel dieser Untersuchungen ist aber häufig, den Betrieb von Anlagen zu gewährleisten. Dementsprechend sind dann auch die Designs der Untersuchungen aufgebaut. Den Arten wird durch abstrakte und meist theoretische Annahmen wenig geholfen, zumal bereits erhebliche negative Wirkmechanismen bei den Populationen  eingetroffen sind. Ein Weiter-so bzw. eine Förderung weiterer Windenergieanlagen würde katastrophale Folgen nach sich ziehen. Aktuell sind somit beinahe sämtliche bestehenden und sich in Planung befindlichen Anlagen artenschutzrechtlich widerrechtlich bzw. rechtlich planungsunsicher. Die großen Naturschutzverbände verzögern durch die restriktive Inanspruchnahme des ihnen eingeräumten Klagerechtes eine entscheidende Weichenstellung zur Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und verschärfen somit den Konflikt.

 

MUNA e.V. erforscht das tatsächliche Ausmaß und den Konflikt des EEG und der Windenergienutzung und entwickelt Strategien und Methoden zur Verringerung und Vermeidung dieses Konfliktes. Wir unterstützen und sind beteiligt an der Entwicklung neuer Technologien, die Alternativen aufzeigen und den Konflikt entschärfen können.

 

Hierfür sind wir auf Spenden, Fördergelder und Vermächtnisse angewiesen.  Sie können mit Ihrer Spende und einem Stichwort auch einzelne Projekte gezielt unterstützen.